Schnittstelle für prozesssicheres Zerspanen
: Haimer
Automatisierung ist für Schweiger Formenbau das Mittel der Wahl, um am Standort Deutschland hochpräzise Spritzgussformen zu marktfähigen Kosten zu produzieren. Damit man die erforderliche, hohe Prozesssicherheit erreicht, geht der Großformenbauer keinerlei Kompromisse ein und verlässt sich bei der Werkzeugspannung auf Werkzeugaufnahmen, Schrumpf-, Wucht- und Werkzeugvoreinstelltechnik des Systemanbieters Haimer.
Insofern hat Anton Schweiger seinen Fokus unter anderem auch auf die Werkzeugspanntechnik gelegt, die oft unterschätzte Schnittstelle zwischen Spindel und Werkzeug. Sie trägt große Verantwortung für die Qualität der Zerspanung, die Lebensdauer der Spindel und Standzeit der Werkzeuge. Die Frässpezialisten bei Schweiger schwören diesbezüglich auf die Zusammenarbeit mit Haimer.
Qualität macht den Unterschied
Hauptargument für die intensive Zusammenarbeit ist für Schweiger-Fertigungsleiter Andreas Orterer die gelieferte Qualität: „Bei Haimer-Produkten können wir uns sicher sein, stets die Qualität zu bekommen, die unseren hohen Anforderungen entspricht.“ So verwendet Schweiger mittlerweile eine vierstellige Zahl von Haimer-Werkzeugaufnahmen mit Schrumpftechnik. Außerdem stehen zwei Power Clamp-Schrumpfgeräte und ein Tool Dynamic-Wuchtgerät in der Fertigung. „Von Haimer bekommen wir alles rund um die Werkzeugspannung aus einer Hand, was uns sehr entgegen kommt. Zudem merkt man den Schrumpf- und Wuchtgeräten an, dass sie von Praktikern entwickelt wurden. Sie lassen sich völlig unkompliziert bedienen und führen zu schnellen Ergebnissen“, ergänzt Orterer.
Das gilt ebenfalls für das Microset Werkzeugvoreinstellgerät UNO autofocus 20|70, das bei Schweiger zwischen den Schrumpf- und Wuchtgeräten steht. „Mit der Übernahme der Microset Werkzeugvoreinstelltechnik sind wir zum Systemanbieter für das Werkzeugmanagement geworden. Microset komplementiert unser bestehendes Portfolio aus hochpräziser Werkzeug-, Spann-, Schrumpf- und Auswuchttechnik perfekt, so dass wir unsere Kunden noch umfassender unterstützen können“, erklärt Andreas Haimer, Geschäftsführer der Haimer GmbH. „Gegenüber der manuellen Version ist das UNO autofocus in der Lage, die zu messende Schneide automatisch in der C-Achse zu fokussieren. Insbesondere bei Werkzeugen mit mehreren Schneiden am Umfang erweist sich diese Option als zeitsparend. Unterm Strich erlaubt das Gerät dank der Voreinstellung außerhalb der Maschine Rüstzeitverkürzungen bis zu 70 Prozent.“
Automatisch höchste Rundlaufgenauigkeit
Wie zufrieden Anton Schweiger mit seinem Partner Haimer und dessen Werkzeugaufnahmen ist, lässt sich daran bemessen, dass er sie seit mehr als zwei Jahrzehnten nutzt. Als der Werkzeugbauer vor etwa 20 Jahren die erste HSC-Maschine kaufte, stieg er wegen der besseren Rundlaufgenauigkeit von mechanischen Spannzangenfuttern auf die von Haimer angebotenen Schrumpfaufnahmen um. „Gegenüber den Produkten anderer Anbieter überzeugten mich die Haimer Schrumpffutter durch höchste Qualität, die Haimer so wie wir als Unternehmensziel formuliert“, verdeutlicht Schweiger. „Bei den Schrumpffuttern macht sich dies zum Beispiel in der Rundlaufgenauigkeit bemerkbar, die im Standard durchgängig unter 3,0 µm liegt.“
Für die Uffinger Werkzeugbauer ist das eine wichtige Voraussetzung. Schließlich fertigen sie nicht irgendwelche Spritzgießwerkzeuge für billige Verbrauchsartikel, sondern anspruchsvollste Formen für Premiumfahrzeuge, zum Beispiel jene, mit denen die Abdeckscheiben von Frontscheinwerfern im 2-Komponenten-Spritzguss hergestellt werden. Bei den Endprodukten akzeptieren die Kunden nicht die geringsten Schönheitsfehler. Dementsprechendes gilt für die Spritzgießwerkzeuge: In der Regel sind spiegelnde Oberflächen zu erzeugen und Toleranzen kleiner 2/100 mm einzuhalten.
Ein Schwerpunkt in der Fertigung bei Schweiger sind Fräsarbeiten für komplexe Großformen, wobei einzelne Werkstücke bis zu neun Tonnen wiegen können. Die Kavitäten sind häufig sehr tief. Oft sind es 300 bis 400 mm, immer wieder auch 500 oder 600 mm, die gemeistert werden müssen. Das erfordert schlanke Schrumpfaufnahmen und den Einsatz von Schrumpffutter-Verlängerungen sowie Werkzeugen mit extrem langem Schaft. „Auch das ist eine Stärke von Haimer. Das Unternehmen bietet schon im Standard eine große Vielfalt an Werkzeugaufnahmen. Bei Bedarf bekommen wir aber stets verschiedenste Sonderausführungen geliefert“, betont Fertigungsleiter Orterer. Dabei weist er nochmals auf die guten Rundlaufeigenschaften hin, die für Standard- und Sonderaufnahmen gleichermaßen gelten. Sie tragen nicht nur zu exzellenten Zerspanungsergebnissen bei, sondern schonen auch die Spindel und Werkzeuge.
Hohe Standzeiten ermöglichen mannlosen Betrieb
Eine längere Spindellebensdauer spart zwar Kosten, doch noch wichtiger sind die hohen Standzeiten für die automatisierte Produktion. „Um mannlos bearbeiten zu können, benötigen wir ein absolut zuverlässiges, möglichst langlebiges System aus Spindel, Aufnahme und Werkzeug“, erläutert Anton Schweiger. Denn viele der großen Spritzgießwerkzeuge bearbeitet Schweiger automatisiert in einer Aufspannung – ununterbrochen 40 bis 50, manchmal auch 100 Stunden lang. Ein Werkzeugbruch oder gar ein Spindelschaden während des mannlosen Betriebs wäre fatal. Auch für die zu erzielende Oberflächenqualität ist die steife und stabile Verbindung wichtig. „Ein Schlüssel dazu sind die Haimer-Werkzeugaufnahmen“, ergänzt der Firmeninhaber, „die ein prozesssicheres Arbeiten ermöglichen.“
Nicht jede Anforderung des Uffinger Werkzeugbauers lässt sich aber mit Standardwerkzeugaufnahmen optimal erfüllen. Besonders dann schätzt Anton Schweiger den engen Austausch mit den Haimer-Spezialisten und die Flexibilität des Igenhausener Unternehmens. „Für uns ist es wichtig, dass Haimer ein offenes Ohr für die Anwender hat“, betont der Unternehmer. So reagiert sein Ansprechpartner Oliver Lechner, Haimer-Vertriebsleiter Süddeutschland, stets schnell auf Anfragen. „Wir liefern der Firma Schweiger dann die benötigten Sonderanfertigungen, wie zum Beispiel spezielle, konisch geformte Messerkopfaufnahmen, mit denen sich Kavitäten bis zu 360 mm Tiefe bearbeiten lassen“, erläutert Lechner und Anton Schweiger ergänzt abschließend: „Diese Aufnahmen sind perfekt auf die Werkzeugdurchmesser und die jeweiligen Kavitäten abgestimmt. Damit kann ich die Maschinen bedenkenlos ohne Beaufsichtigung arbeiten lassen – selbst beim Schruppen.“